Minimierung des Verschleißes und des vorzeitigen Austauschs von Kompaktladerreifen
Reifen sind bei Kompaktladern in der Regel das teuerste Verbrauchsmaterial. Ungeachtet dessen, ob Sie beruflich oder privat einen Kompaktlader fahren, zahlt es sich daher aus, sich etwas Grundwissen anzueignen, um möglichst lange etwas von Ihren Reifen zu haben.
Wenn Sie übermäßigen Verschleiß vermeiden und in der Lage sind, die Restlebensdauer eines Reifens zu ermitteln, können Sie Ihre Kosten (und Sorgen) minimieren, während Sie gleichzeitig die Leistung Ihres Fahrzeugs maximieren.
Jeder Reifen erzählt eine Geschichte. Sie müssen ihn nur zu lesen wissen.
Jede gute Beziehung verlangt ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit. Dies gilt auch für Ihre Reifen. Wenn Sie sie möglichst lange nutzen möchten, sollten Sie Ihre Reifen regelmäßig eingehend überprüfen.
Führen Sie nach jeder Verwendung eine Sichtprüfung durch, damit Ihnen die mitunter schleichenden Hinweise nicht entgehen, wie Ihr Reifen seinen Herausforderungen widersteht. Achten Sie stets sorgfältig auf Schäden. Hierzu zählen jegliche Schnitte, Kratzer, Fremdkörper zwischen den Stollen sowie ungleichmäßiger Verschleiß.
Selbstverständlich möchten Sie die Reifen Ihres Kompaktlader so lange wie möglich fahren. Ein frühzeitiger Austausch schadet in jeglicher Hinsicht. Er ist mit einem Zeit- und Kostenaufwand verbunden, der vermieden werden kann.
Leider werden Reifen mitunter vorzeitig während des normalen Betriebs ausgetauscht, obwohl die Profiltiefe noch reichen würde.
Ein Messwert, der sozusagen als Barometer für die Reifenlebensdauer dient, ist die Profiltiefe. Wenn Sie regelmäßig die exakte Profiltiefe messen, wissen Sie, wie es um die verbleibende Lebensdauer Ihrer Reifen steht. Für eine genaue Messung ist es wichtig, dass Sie die ursprüngliche Profiltiefe der Reifen notieren. Diese variiert je nach Reifenmarke und -ausführung.
Um hinsichtlich des Zustands Ihrer Reifen auf der sicheren Seite zu sein, können Sie sich auch einfach bei Ihrem Händler erkundigen. Das dortige Fachpersonal kann Sie beraten, ob Sie Ihre Reifen weiter verwenden können oder ob sie ausgetauscht werden sollten. Falls Sie keinen Expertenrat einholen (wovon wir abraten), hier ein paar Faustregeln, die Ihnen helfen können. Normalerweise gilt ein Reifen als vollständig verschlissen, wenn er nur noch 15 % der ursprünglichen Profiltiefe aufweist. Anders ausgedrückt, wenn ein Reifen zu 85 % verschlissen ist, sollte er entsorgt werden. Das Risiko eines Platten ist in diesem Fall zu hoch, und auch die Traktion geht verloren.
Die meisten Reifenprodukte von Camso sind mit einer Abnutzungsanzeige ausgestattet. Diese visuelle Hilfe lässt genau erkennen, wo Sie die Profiltiefe konsistent und exakt messen können.
Manche Dinge sollten Fachkräften überlassen werden. Hierzu zählt auch das Wechseln typischer Kompaktladerreifen.
Das Montieren und Demontieren von Kompaktladerreifen wirkt mitunter relativ einfach. Es braucht dafür in der Tat nur ein wenig Grundwissen, etwas Schulung, ein paar Werkzeuge sowie einen Druckluftkompressor. Wir raten dennoch dringend davon ab, Kompaktladerreifen selbst zu wechseln. Die beiden Hauptgründe sind der hohe Reifenfülldruck und die richtige Auswuchtung. Beides ist für den Reifenverschleiß und die Lebensdauer ausschlaggebend. Es wird daher dringend empfohlen, den Reifenwechsel nur von professionell geschulten Reifenfachkräften durchführen zu lassen.
Ein weiterer wichtiger Faktor vor der Montage eines neuen Reifens ist die eingehende Untersuchung der Felge. Auch hier erkennt der Fachmann, ob etwaige Roststellen oder Risse behandelt werden müssen. Lassen Sie Vollgummi- und ausgeschäumte Reifen stets von einem Fachmann ordnungsgemäß und sicher wechseln. Für diese Art der Montage bedarf es noch mehr Fachwissen und Ausrüstung (einschließlich einer Presse), als bei einem herkömmlichen Reifenwechsel. Wir empfehlen daher, eine Partnerschaft mit einem zuverlässigen Reifendienstleister wie Solideal On-Site Service oder Ihrem Reifenhändler einzugehen.
Reifenverschleiß lässt sich leicht verringern. Folgen Sie einfach ein paar bewährten Verfahren.
Es gibt bei Reifen zwei Arten von Verschleißfaktoren. Die eine Art sind nicht oder kaum vom Fahrer beeinflussbare Faktoren wie die Bodenbeschaffenheit (z. B. Steine, Erde, Sand und Schnee) und der Straßentyp (z. B. bergig und kurvenreich oder flach und gerade). Die andere Art wird vom Fahrer selbst beeinflusst, und um hierbei die Auswirkungen auf die Reifen zu minimieren, können Sie Maßnahmen ergreifen.
- Fülldruck: Stellen Sie sicher, dass die Reifen stets den richtigen Fülldruck haben. Prüfen Sie diesen vor jeder Verwendung des Fahrzeugs.
- Last: Vermeiden Sie es, zu viel Gewicht auf die Reifen zu bringen. Halten Sie sich bezüglich der Tragkraft an die Empfehlungen des Herstellers.
- Geschwindigkeit: Indem Sie den Kompaktlader mit der empfohlenen Geschwindigkeit fahren, stellen Sie sicher, dass die Reifen nicht unter interner Wärmeentwicklung oder vorzeitigem Verschleiß leiden.
- Fahrverhalten: Die Hauptursache für vermeidbaren Reifenverschleiß ist beim Fahrer zu finden. Die Lebensdauer der Reifen resultiert aus dessen Fahrverhalten und der Verwendungsweise des Kompaktladers. Wer ein Fahrzeug überlastet, provoziert Reifenpannen. Obgleich sich ungünstige Bedingungen auch von gut geschulten Fahrern nicht immer vermeiden lassen, können sie ihre Fahrweise anpassen.
Zudem zahlt es sich (sprichwörtlich) aus, auch die Montage und die Instandhaltung als externe Faktoren zu berücksichtigen, die Sie steuern können. Indem Sie sicherstellen, dass die Reifen ordnungsgemäß montiert und instand gehalten werden, tragen Sie erheblich zu einer langen Lebensdauer bei.
Stellen Sie bei der Montage der Reifen Folgendes sicher:
- Beachten Sie bei Profilen mit Laufrichtung deren Ausrichtung.
- Mischen Sie bei einem Fahrzeug niemals unterschiedliche Reifenkonstruktionen (radial und diagonal), Profiltiefen (L3, L4 und L5) und Profile (mit und ohne Laufrichtung).
- Überprüfen Sie die Felgengröße.
Ebenso wie bei anderen Punkten auf Ihrer Service-Checkliste zählt auch die geplante Instandhaltung von Reifen zu den wichtigen Maßnahmen gegen unerwartete Ausfälle. Führen Sie daher regelmäßig Folgendes durch:
- Reifen reinigen und scharfkantige Gegenstände oder Steine zwischen den Stollen entfernen
- Reifenfülldruck prüfen
- Reifen rotieren
- Arbeitsflächen möglichst von scharfkantigen Gegenständen und Schmutz frei halten
Halten Sie Ihre Reifen in Schuss
Der Profilverschleiß spielt bei der Ermittlung der verbleibenden Lebensdauer selbstredend eine wichtige Rolle. Er ist jedoch nicht der einzige Faktor. Denken Sie daran, dass fast 50 % der Kompaktladerreifen frühzeitig ausfallen. Mit den richtigen Maßnahmen können Sie die Lebensdauer der Reifen maximieren. Dies liegt sowohl hinsichtlich der Produktivität als auch der Rentabilität in Ihrem eigenen Interesse.
Erwarten Sie viel von Ihren Reifen, aber nicht das Unmögliche. Kein Reifen eignet sich für alle Oberflächenbeschaffenheiten oder Arbeitszyklen. Aus diesem Grund ist es wichtig, das richtige Produkt für Ihre Anwendung auszuwählen!
Um die Bedingungen des Anwendungsbereichs und die Anforderungen an die Reifen vollständig zu verstehen, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen: Welchen Schweregrad hat die Aufgabe? Sind die Bedingungen eher rau oder normal? Wie hoch muss die Traktion sein? Besteht die Gefahr von Stoßeinwirkungen auf die Flanken oder Durchstichen? Ist der Boden weich, gemischt oder hart?
Sie würden vermutlich nicht auf die Idee kommen, in Badeschlappen Bergsteigen zu gehen. Gleiches gilt für die Auswahl Ihrer Reifen. Auch diese sollte passend sein. Wenden Sie sich hinsichtlich der optimalen Reifenwahl an Ihren lokalen Reifenhändler. Dieser wird Ihnen helfen, anhand der folgenden Kriterien die richtige Wahl zu treffen:
· Profildesign
· Flankenschutz
· Schutz der Lauffläche vor Stoßeinwirkungen
· Empfohlener Reifenfülldruck
· Anwendungsbereich, Ausrüstung und Bodenbeschaffenheit
Es empfiehlt sich, konsistent die Reifenhistorie Ihres Kompaktladers aufzuzeichnen, einschließlich der Anschaffungskosten und der Kilometerleistung beim Austausch.
Wie Sie sehen, bedarf es nur etwas Wissen, um Ihre Reifen möglichst lange am Laufen zu halten.